Antonio Negri
Eine Dokumentation von Andreas Pichler und Alexandra Weltz
Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg
Eine Revolution, die nicht endet
Antonio Negri, italienischer Universitätsprofessor und Philosoph, gilt als Vordenker der Anti-Globalisierungsbewegung. Mehrfach inhaftiert aufgrund seiner Nähe zur radikalen Linken, spiegelt Negris Biographie die wechselvolle Geschichte der italienischen Nachkriegsgesellschaft. Der Film rekonstruiert das Leben eines Revolutionärs anhand von Interviews mit Negri und seinen politischen Weggefährten.
News
Ähnliche Filme
Antonio Negri
Eine Dokumentation von Andreas Pichler und Alexandra Weltz
Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg
Eine Revolution, die nicht endet
Kaum ein europäischer Intellektueller vereint so viel Bewunderung und Hass, soviel Zuspruch und Ablehnung auf sich wie Antonio Negri. Kaum einer hat ein derart widersprüchliches und bewegtes Leben vorzuweisen. Negri ist Universitätsprofessor, Philosoph, Militanter, Gefangener, Flüchtling, Exilant, Staatsfeind Italiens und gilt heute als eine der wichtigsten Gallionsfiguren der kritischen Antiglobalisierungsbewegung.
Es ist Negris Einfluss auf die außerparlamentarischen Protestbewegungen der 70er Jahre, die ihn bis heute zu einer der kontroversesten Figuren der italienischen Zeitgeschichte machen. Zwischen Fabrikbesetzungen und Massenverhaftungen wurden seine Theorien und Texte zum Bezugspunkt der radikalen Autonomiebewegung. Von Staatsseite verstand man sie als theoretische Matrix für den um sich greifenden Terror. Negri wurde zum „cattivo maestro“, zum „Verführer der Jugend“ – ein Staatsfeind, dem vorgeworfen wurde der Kopf der Roten Brigaden und der Entführer Aldo Moros zu sein. Die Zuspitzung der gesellschaftlichen Konflikte Ende der 70er Jahre endeten für Negri in Haft und späterem Exil. Erst seit April 2003 ist der heute über 70jährige wieder auf freiem Fuß.
Negris spektakuläre Rückkehr 1997 aus dem französischen Exil war der Versuch, eines der dramatischsten Kapitel der italienischen Nachkriegsgeschichte zu beenden und eine Debatte über Amnestie zu befördern. Es war auch eine Rückkehr in die Gegenwart: Während er den Übergang ins neue Jahrtausend unter Meldeauflagen in Rom verbrachte, wurde sein im Jahre 2000 erschienenes Buch EMPIRE, das er gemeinsam mit dem amerikanischen Literaturwissenschaftler Michael Hardt verfasst hat, in den internationalen Medien zum „kommunistischen Manifest des 21. Jahrhunderts“ erklärt. Ein theoretisches Werk, das zum Weltbestseller der kritischen Globalisierungsbewegung werden sollte. Im September 2004 erscheint die Fortsetzung „Multitude: Krieg und Demokratie im Empire.“
Die beiden Regisseure des Films, Alexandra Weltz und Andreas Pichler, machen sich in ihrem Dokumentarfilm auf die Suche nach der Geschichte Antonio Negris, suchen nach biographischen, theoretischen und historischen Entscheidungspunkten und porträtieren ein außergewöhnliches Leben zwischen Philosophie und Revolte. In Begegnungen mit Negri und seinen politischen Weggefährten und Freunden zeichnet der Film Kontinuitäten und Brüche von den 60er Jahren bis heute nach.
Buch und Regie: Alexandra Weltz und Andreas Pichler
Kamera: Dietmar Ratsch, Christine Meier, Andreas Pichler
Ton: Frank Gonzalez und Alexandra Weltz
Schnitt: Evi Romen und Kathy Copony
Recherche: Niccolo Bruna, Karlotta Ehrenberg
Wissenschaftlicher Berater: Thomas Atzert
Musik: Jan Tilman Schade
Tonmischung: Florian Gehlen
Sprecher: Nadja Schulze Berlinghoff, Friedhelm Ptok, Uwe Müller, Eva Rink
Herstellungsleitung: Arek Gielnik
Producer: Eva Rink
Produzent: Christian und Reinhardt Beetz
Redaktion: Martin Pieper (ZDF/arte)
-
Antonio Negri
Schweizer Fernsehen
29. September 2008 um 12:00 Uhr -
Antonio Negri
Schweizer Fernsehen
30. September 2008 um 01:25 Uhr -
Antonio Negri
About Blank - Berlin
31. Juli 2013 um 20:00 Uhr
Social Media
Facebook Youtube